Von den 128 untersuchten Ländern erweist sich Finnland mit einem Wert von 8,38 von 10 möglichen Punkten als das Land mit dem weltweit höchsten Eigentumsschutz, wie der Internationale Index der Eigentumsrechte 2016 festhält. Es folgen auf der Rangliste Neuseeland (8,27), Luxemburg (8,26), Norwegen (8,25) und die Schweiz (8,16). Die Schlusslichter des Rankings bilden Venezuela (2,73), Myanmar (2,76), Bangladesch (2,77) und Haiti (2,84).
Der Internationale Index für Eigentumsrechte misst die rechtliche und politische Sicherheit, den Schutz von geistigem Eigentum und den Schutz von materiellem Eigentum. In der Schweiz wird der Index vom Liberalen Institut herausgegeben. Die Herausgeber betonen die Bedeutung der Eigentumsrechte für den wirtschaftlichen Wohlstand und eine gerechte Gesellschaft.
Die Resultate zeigen, dass die 20 Prozent der Länder mit den höchsten Werten im Internationalen Index für Eigentumsrechte durchschnittlich ein über 21 Mal höheres Einkommen pro Kopf aufweisen als die 20 Prozent jener Länder, die auf dem Index am schlechtesten abschneiden. Sichere Eigentumsrechte wirken sich also unmittelbar positiv auf die Höhe der Löhne aus.
Lag die Schweiz 2013 noch an vierter, 2014 an fünfter Stelle und 2015 an sechster Stelle, so schloss sie 2016 wieder auf Rang 5 auf. Der Index-Wert ist gegenüber dem Vorjahr um 0,06 auf 8,16 Punkte von 10 möglichen Punkten angestiegen. Die rechtliche und politische Sicherheit ist von 8,5 auf 8,67 Punkte angestiegen. Der Schutz von materiellem Eigentum hat sich leicht von 7,5 auf 7,56 verbessert. Auch der Schutz des geistigen Eigentums verbesserte sich von 8,1 auf 8,25 Punkte.
Eigentumsrechte als Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung
Eine von mehreren begleitenden Fallstudien zum Index zeigt auf, wie China und Indien u.a. dank verbesserten rechtlichen Rahmenbedingungen, namentlich beim Schutz geistigen Eigentums, mehr ausländische Fachkräfte, Kapital, Wissen und technisches Knowhow im Pharmabereich angezogen haben und dadurch innovativer geworden sind.
Eine andere begleitende Fallstudie zum Index untersucht den Bausektor in Ägypten. Hohe Landpreise, aufwendige Einschreibeabläufe, das eingeschränkte Recht für Grossinvestoren, Land zu besitzen, und die Undurchsichtigkeit der zuständigen staatlichen Stelle behindern die legale Bautätigkeit. Deshalb hat die private Bauwirtschaft Mühe, in Schwung zu kommen.
Zum Index:
International Property Rights Index