Neuseeland steht dieses Jahr als Staat mit der weltweit höchsten Rechtssicherheit und dem besten Schutz physischen Eigentums an der Spitze des internationalen Rankings des Index für Eigentumsrechte. Die Schweiz folgt in der Gesamtbewertung nach den beiden skandinavischen Ländern Finnland und Schweden auf Rang 4. Die Schlusslichter bilden Jemen, Venezuela, Bangladesch, Moldawien, die Ukraine und Burundi. Den höchsten Schutz für intellektuelles Eigentum gewähren die USA, auch wenn sich das Land in der Gesamtbewertung lediglich auf Rang 14 befindet.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Gesamtergebnis der Schweiz um 0,4 Punkte auf neu 8,56 Punkte verbessert. Im internationalen Ranking 2017 konnte sie einen Platz gutmachen. Die Rechtssicherheit und das politische System der Schweiz werden mit einem Ergebnis von 8,77 insgesamt als stabil bewertet (+0,1 Indexpunkte), wobei vor allem die gerichtliche Unabhängigkeit und die Kontrolle der Korruption positiv gewürdigt werden. Der Subindex für physische Eigentumsrechte konnte um 0,95 auf 8,51 Punkte zulegen. Auch im Subindex für intellektuelle Eigentumsrechte verbesserte sich die Schweiz um 0,15 auf 8,4 Punkte.
Der Internationale Index der Eigentumsrechte wird jährlich herausgegeben durch das Liberale Institut gemeinsam mit 110 internationalen Organisationen unter der Leitung der Property Rights Alliance, Washington, DC. In diesem Jahr erscheint die elfte Ausgabe der internationalen Studie, welche den Eigentumsschutz in 127 Ländern vertieft analysiert. Damit deckt sie 98,44 Prozent der Weltwirtschaftsleistung und 93,43 Prozent der Weltbevölkerung ab. Der Index aggregiert Masse zum (1) rechtlichen und politischen Umfeld, (2) Schutz des physischen Eigentums, und (3) Schutz des geistigen Eigentums.
Die Bedeutung sicherer Eigentumsrechte für die wirtschaftliche Entwicklung
Der aktuelle Bericht enthält neben detaillierten Angaben zu den untersuchten Ländern eine Reihe von Fallstudien, welche die Bedeutung sicherer Eigentumsrechte für die wirtschaftliche Entwicklung illustrieren. Hierzu zählen unter anderem die 2015 eingeführte Patent-Box in Italien, sowie die schlecht geschützten Eigentumsrechte im West-Balkan, die eine Ursache für die relativ schwache Entwicklung der Region sind.
Der Bericht analysiert den Zusammenhang sicherer Eigentumsrechte und zentraler Indikatoren der Wohlfahrtsentwicklung. Dabei zeigt sich: Weltweit führen eine steigende Rechtssicherheit und besser geschützte Eigentumsrechte zu einem höheren Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, verstärken die Direktinvestitionen und führen auch zu einem höheren Wirtschaftswachstum. Im Fünftel der Staaten mit der weltweit höchsten politischen und rechtlichen Stabilität und den am besten gesichertsten Eigentumsrechten ist das Pro-Kopf-Einkommen mit durchschnittlich 57’230 US-Dollar fast 13 Mal höher als im letzten Fünftel des Index, wo das Durchschnittseinkommen pro Kopf durchschnittlich nur 4’533 US-Dollar beträgt.
Download Bericht:
IPRI 2017 (Executive Summary, 12 Seiten, PDF)