Die Vorstellung eines statischen, unveränderlichen Klimas ist der Geschichte der Erde ebenso fremd, wie der Geschichte jedes anderen Planeten mit einer flüssigen Oberfläche. Die Tatsache, dass die entwickelte Welt angesichts einiger Veränderungen der globalen Durchschnittstemperatur von wenigen Zehnteln eines Grades in Hysterie ausbrach, wird künftige Generationen daher wohl erstaunen lassen. Eine solche Hysterie ist ein Monument für den wissenschaftlichen Analphabetismus weiter Teile der Öffentlichkeit, ihre Empfänglichkeit für das Ersetzen der Wahrheit durch blosse Wiederholung, und das Ausnutzen dieser Schwächen durch Politiker, Umweltgruppen und — nach 20 Jahren konstanten Medientrommelfeuers — auch zahlreiche weitere Interessengruppen.
Die Möglichkeit, dass der Mensch keinen nennenswerten Einfluss auf das Klima haben könnte, erscheint geradezu inakzeptabel. Je handfester das Interesse der Beteiligten, desto grösser ist die Dringlichkeit von Gegenmassnahmen, bevor sich die Öffentlichkeit ein realistisches Bild von der Lage machen kann. Umso wichtiger wäre es nun für nüchterne Entscheidungsträger, der Verlockung einer Hysterie zu widerstehen. Die Verschwendung wertvoller Ressourcen für symbolische Massnahmen im allgegenwärtigen Kampf gegen den Klimawandel ist kein Ersatz für Umsicht und Sorgfalt. Ebenso wenig ist die Vorstellung, das Klima der Erde habe Mitte des 20. Jahrhunderts einen Idealzustand erreicht, ein Zeichen der Intelligenz.
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