Der marktwirtschaftliche Tausch von Leistung und Gegenleistung dominiert das wirtschaftliche Geschehen, wobei jeder Transaktion freiwillig und für beide Seiten vorteilhaft sein muss. Nach jeder freiwilligen Transaktion sind alle Beteiligten besser gestellt als vorher. Der Markt ist etwa im Gegensatz zur Lotterie ein Positiv-Summenspiel. Trotzdem sind Lotto-Multimillionäre beliebter als Unternehmer. Diese Bedingungen der Freiheit und Freiwilligkeit schliessen Erpressung, Bedrohung oder Sklaverei aus und setzen Knappheit der Güter und Ressourcen voraus.
Die Marktwirtschaft macht die Menschen sicher nicht per se glücklich, aber sie erlaubt — wie es in der amerikanischen Verfassung formuliert ist — „the pursuit of happiness“, also das individuelle Streben nach Glück. Man muss heute leider schon von der „happiness of pursuit“ sprechen, also der Wertschätzung für die immer kleiner werdenden Entscheidungs- und Handlungsspielräume. Das Gewicht liegt jedoch klar auf dem individuellen Glücksstreben und eben nicht auf dem messbaren kollektiven Glückszustand. Die freiheitliche Suche nach dem eigenen Glück beschert uns kein Paradies auf Erden, aber immerhin die berechtigte Hoffnung für ein besseres Diesseits in unserem Leben.
Dieses Bild einer freien und effizienten Wettbewerbsgesellschaft hat natürlich ihre leisen Zweifler und lauten Kritiker. Diese wollen entweder das im ureigenen Interesse handelnde Individuum durch den edlen sozialverantwortlichen Gutmenschen ersetzen oder den zweiseitigen freiwilligen Tausch in offenen Märkten durch zentrale staatliche Zuteilung nach Prinzipien der Verteilungs- und Bedarfsgerechtigkeit mit staatlichem Zwang überwinden. Beides endet leider bei der politischen Umsetzung in einer totalitären Diktatur, gepaart mit ökonomischem Niedergang und Verelendung der Bevölkerung.
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