Wettbewerbsregulierungen werden seit jeher in einer freiheitlichen Ordnung kontrovers diskutiert. Einerseits muss der Markt frei sein, doch andererseits scheint es einen Bedarf nach Regeln für diese Freiheit zu geben. Die Regeln, die heute als Wettbewerbsregulierung gelten, sind nicht geeignet, den Markt in seiner Vielfalt zu schützen oder zu fördern. Im Gegenteil: Wettbewerbsregulierung schaltet den Markt aus.
Wettbewerbsregulierung setzt zuviel Wissen über den Markt voraus. Soviel Wissen, dass es nicht mehr rational wäre, trotz des umfassenden Wissens noch Märkte zuzulassen. Sollte das vorausgesetzte Wissen tatsächlich vorhanden sein, wird es besser als zentrale Planwirtschaft umgesetzt. Nur: Soviel Wissen gibt es nicht — es ist epistemisch nicht möglich.
Gerade aus liberaler Warte ist hier deshalb ein Laissez-faire-Ansatz zu bevorzugen. Es sind die kapitalistischen Institutionen wie Handels- und Gewerbefreiheit, Eigentumsgarantie, Vertragsfreiheit und letztlich auch Lauterkeit, die (seitens des Staates) zu garantieren sind. Der freie Markt wird seinerseits Ergebnisse hervorbringen, die unter den gegebenen Umständen bestmöglich sind — nie aber perfekt, denn der Markt ist ein Lernprozess, und kein Lernprozess ist anfänglich oder insgesamt frei von Friktionen.
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