Am Freitag, 10. September 2021 wurde das Liberale Institut an den Hayek-Tagen in Würzburg mit dem Netzwerkpreis der Hayek-Gesellschaft ausgezeichnet. Den Preis erhielt der 1979 gegründete Think Tank für sein über vierzigjähriges Wirken für individuelle Freiheit und eine offene Gesellschaft durch eine Fülle von ideenreichen Publikationen, öffentlichen Veranstaltungen, Seminaren, Akademien, Forschungsprojekten sowie Preisverleihungen. Der Preis wurde von LI-Direktor Olivier Kessler (links im Bild) in Anwesenheit des LI-Stiftungsratspräsidenten Daniel Eisele (rechts im Bild) entgegengenommen.
Das Liberale Institut, so Sascha Tamm in seiner Laudatio, sei ein wichtiger Bestandteil des Freiheitskosmos, bestehend aus vielen Netzwerken liberalen Denkens in der Schweiz, in den deutschsprachigen Ländern und darüber hinaus in Europa und in der Welt. Es leiste einen sehr wichtigen Beitrag dazu, diesen freiheitlichen Kosmos zu erweitern und zu erhalten.
Ohne Robert Nef, so Tamm, sei die im Jahr 1979 beginnende und so ertragreiche Geschichte des Instituts undenkbar. Sein Enthusiasmus für die Sache der Freiheit, für individuelle Verantwortung, und vor allem für Non-Zentralismus habe viele Menschen beeindruckt und beeinflusst. Seine intensive geistige und praktische Arbeit, sein Werben um Unterstützung für das rein privat finanzierte Institut bildeten das Fundament für das heutige Image, für den heutigen Einfluss des Liberalen Instituts.
Es gelinge dem Liberalen Institut immer wieder, Menschen zu erreichen, Gedanken zu vermitteln, auch Widerspruch zu erzeugen. Die Direktoren, die auf Robert Nef folgten — Pierre Bessard von 2008 bis 2020 und seitdem Olivier Kessler —, setzten gemeinsam mit all jenen, die in den Gremien, als Mitarbeiter oder Forscher das Institut bereichern, neue Akzente. Doch die Grundsubstanz der Arbeit sei über mehr als 40 Jahre die gleiche geblieben: Das Eintreten für die Freiheit, für eigenständige und selbstbestimmte Individuen, für Eigentum und dezentrale politische Strukturen. Hinzu komme eine Themenauswahl, die ein breites Spektrum von politischen Einzelfragen genauso abdecke wie die Debatte über die Werke und das Erbe grosser freiheitlicher Denker. Es gehe um Geldpolitik und vielfältige Regulierungsfragen, um die Ideen Wilhelm Röpkes, um das Gesundheits- und das Bildungswesen genauso wie um die Idee Europa und die Rolle der Schweiz in Europa. Auch heisse Eisen würden angefasst, wie etwa ein liberales Waffenrecht.
Das Institut bediene sich in seiner Arbeit zahlreicher Mittel — von klassischen Publikationen wie z. B. Sammelbänden bis hin zu Erklärvideos —, die freiheitliche und marktwirtschaftliche Positionen popularisieren sollen. Es gebe Veranstaltungen in Zürich, Lausanne und Lugano mit sehr verschiedenem Zuschnitt und unterschiedlichen Zielgruppen, darunter LI-Konferenzen, LI-Gespräche und eine LI-Freiheitsfeier mit über 200 Gästen.
Die Arbeit wende sich nicht nur an Experten, sondern vor allem an ein breiteres Publikum. Dies sei einer der Hauptgründe der Verleihung des Netzwerk-Preises, so Tamm: Es gelinge dauerhaft, viele verschiedene Menschen anzusprechen. In letzter Zeit sei ein besonderer Schwerpunkt auf junge Menschen gelegt worden. Das sei wichtig, weil jedes Netzwerk ohne Nachwuchs nach und nach absterbe, und auch deshalb, weil man beobachten könne, dass sich heute gerade viele junge Menschen zu kollektivistischen Ideen hingezogen fühlten. So vergebe das Liberale Institut jedes Jahr einen Essay-Preis an junge Menschen, es führe Events an Universitäten durch und habe in diesem Jahr erstmals eine Sommerakademie für junge Menschen in Weggis durchgeführt, die sogenannte Liberty Summer School.
Schliesslich leiste das Liberale Institut auch global seinen Beitrag zur Entwicklung von Netzwerken — es sei Teil der Netzwerke zum Index der wirtschaftlichen Freiheit und zum Index der Eigentumsrechte.
Aus all diesen Gründen habe das Liberale Institut diesen Netzwerk-Preis der Hayek-Gesellschaft mehr als verdient. Sascha Tamm überreichte den Netzwerkpreis im Namen des Vorstands der Hayek-Gesellschaft an LI-Direktor Olivier Kessler, der den Preis als Vertreter des Liberalen Instituts dankend entgegennahm.