Wirtschafts-, vor allem aber Finanzkrisen werden in der Öffentlichkeit meist dem Versagen des Kapitalismus — also dem Wirtschaftssystem, das auf der uneingeschränkten Achtung der Eigentumsrechte der Markakteure ruht — zugeschrieben. Die freien Märkte funktionieren nicht, so ist angesichts von Rezession und Arbeitslosigkeit zu hören, und in der Öffentlichkeit werden Rufe laut, der Staat müsse in das Marktgeschehen eingreifen, um Schlimmeres abzuwenden und für Besserung zu sorgen.
Indem aber der Kapitalismus zum Sündenbock gestempelt und in staatlichen Markteingriffen der Ausweg aus der Misere erblickt wird, lassen sich die Gesellschaften auf den unheilvollen Pfad des Interventionismus ein. Der Interventionismus will das Prinzip des Privateigentums zwar nicht abschaffen, jedoch will er das Handeln der Eigentümer der Produktionsmittel durch fallweise erlassene Gebote und Verbote beeinflussen und regulieren, um so politisch wünschenswerte Ziele zu erreichen.
Der Interventionismus zwingt die Akteure folglich etwas zu tun, was sie aus wohlverstandenem Eigeninteresse freiwillig nicht tun würden. Das Eingreifen des Staates in das Marktgeschehen mag zwar hier und da einen vermeintlichen Übelstand erfolgreich beheben. Allerdings provoziert der Interventionismus Fehlanreize, die zu neuen Missständen führen, und die dann neue Interventionen auslösen.
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