Ideologisch motivierte Parolen gegen das «Profitstreben» zählen auch in der Schweiz zum guten Ton. Diese saloppe Abstempelung als «Sünde» hat den Blick darauf vernebelt, was der Gewinn überhaupt ist: In einer freien Marktwirtschaft stellt er primär ein ökonomischer Massstab zur Überprüfung der Wirksamkeit einer Massnahme dar. Ob knappe Ressourcen effizient und für einen nutzenstiftenden Zweck verwendet werden, kann nur festgestellt werden, wenn man den Massstab des Gewinns und des Verlusts hinzuzieht.
Im Bildungswesen kommt es, wie in anderen Bereichen auch, dann zu den besten Ergebnissen, wenn die Wahlfreiheit der Nutzer und der Wettbewerb zwischen Anbietern gewährleistet ist. Aus welchen Gründen sollte man annehmen, dass Eltern nicht in der Lage sein sollten, zusammen mit ihren Kindern eine vorzügliche Wahl bezüglich des Ausbildungsortes und der Ausrichtung zu treffen, wenn sie doch auch in anderen Bereichen ihres Lebens freie Entscheidungen treffen?
Der Gewinn zeigt nicht nur an, ob knappe Ressourcen optimal eingesetzt werden, sondern entschädigt auch jene, die Risiken auf sich nehmen und die es schaffen, die Bildungs-Bedürfnisse der Mitmenschen besser, schneller und günstiger zu befriedigen. Kumulierte Gewinne und Reinvestitionen ermöglichen zudem den Ausbau jener Bildungsangebote, die von den Konsumenten am meisten geschätzt und daher am ehesten nachgefragt und verlangt werden, was wiederum noch mehr Menschen zugutekommt, die von diesen Angeboten profitieren können. Es ist höchste Zeit, dem Gewinn in der Bildungspolitik wieder eine höhere Bedeutung zukommen zu lassen.
Download LI-Paper
(10 Seiten, PDF)