Klassisch Liberale sind überzeugt, dass jeder Mensch sein Leben so gestalten können sollte, wie er oder sie es selber wünscht, mit möglichst geringen Einschränkungen durch andere Individuen oder Autoritäten. Sie akzeptieren aber auch die Tatsache, dass Freiheit niemals absolut sein kann, da die Freiheit des einen mit der des anderen in Konflikt geraten kann, so wie wir alle Bewegungsfreiheit haben, uns jedoch nicht alle zur selben Zeit auf den gleichen Punkt zubewegen können. Niemand hat die Freiheit, andere zu berauben, zu bedrohen, zu etwas zu zwingen, anzugreifen oder umzubringen, weil dadurch deren Freiheit verletzt würde.
Um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten, was der klassische Liberalismus beinhaltet, werden in diesem Beitrag zehn Prinzipien präsentiert, denen alle klassisch Liberalen zustimmen können. Klassisch Liberale schlagen sich im Zweifelsfall immer auf die Seite der Freiheit. Der primäre Fokus des klassischen Liberalismus liegt dabei auf dem Individuum und dem Ziel, Zwang und Gewalt in einer Gesellschaft zu reduzieren. Toleranz und Offenheit gegenüber Andersdenkenden und Menschen mit anderen Präferenzen und Bedürfnissen sind zentrale Bestandteile des liberalen Denkens. Die Wichtigkeit, der Macht klare Grenzen zu setzen, sollte nach Ansicht von klassisch Liberalen zu einer begrenzten Regierung führen, die so viel Raum wie möglich für den Einzelnen lässt, während die Herrschaft des Rechts dabei die Möglichkeit der Willkür ausschliessen soll.
Aus Sicht der klassisch Liberalen ist es wichtig, Entscheidungskompetenzen dezentral anzusiedeln — wenn immer möglich also der kleineren Einheit und dem Einzelnen zu überlassen. Nur so kann eine spontane Ordnung entstehen, die verschiedene Bedürfnisse in der Gesellschaft miteinander friedlich in Einklang bringen und das Wissen der Vielen zur Schaffung eines breiten Wohlstands nutzbar machen kann. Privateigentum, Vertragsfreiheit und Marktmechanismen spielen dabei eine elementare Rolle.
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