Nationalistische Strömungen in Europa sind stark im Aufwind begriffen. Die zentralistische Politik des politischen Establishments befindet sich in der Krise: Die überschuldeten Wohlfahrtsstaaten müssen dringend saniert werden, die Euro-Krise ist noch längst nicht ausgestanden und nun droht auch noch ein verstärktes Aufkommen des Protektionismus. Mit welchen Rezepten gelingt es, wieder auf den Erfolgspfad zurückzukehren? An welchen Prinzipien soll man sich orientieren?
Die Österreichische Schule der Nationalökonomie bietet einen wertvollen Kompass. Einer ihrer wichtigsten Vertreter, Ludwig von Mises (1981-1973), wies bereits 1920 die Unmöglichkeit rationaler Wirtschaftsrechnung in sozialistischen Systemen nach, weshalb eine wirtschaftspolitische Implosion nur eine Frage der Zeit war. Alles Denken der Österreichischen Schule geht im Gegensatz zu anderen Schulen vom Individuum aus. Kollektivgrössen wie Wachstum oder Export werden mit Skepsis und Zurückhaltung betrachtet, vor allem wenn es darum geht, diese mittels staatlicher Massnahmen zu fördern.
Die «Österreicher» bilden eine Denkschule, die unauflösbar mit dem Liberalismus verbunden ist. Ihre politische Ökonomik des handelnden Menschen bildet das Fundament einer freien Gesellschaft mit liberaler Rechtsordnung. Im Zuge der vergangenen Finanzkrise von 2008 erlebte die Österreichische Schule, vor allem deren Konjunktur-, Kapital- und Geldtheorie, eine regelrechte Blüte. Jedoch werden die Einsichten dieser Denktradition in der Wissenschaft, in der Politik und in der Öffentlichkeit noch immer zu wenig diskutiert. Es ist gerade in der heutigen krisenanfälligen Epoche höchste Zeit, die Erkenntnisse der Österreichischen Schule in Erinnerung zu rufen.
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