War die Schweiz im Jahr 2021 noch das Land mit dem relativ besten Schutz der Eigentumsrechte, fiel es 2022 auf Rang 3 und im Jahr 2023 auf Rang 12 zurück. 2024 konnte das Land einen weiteren Abstieg zwar abwenden und sich einen Rang knapp ausserhalb der Top 10 sichern. Trotzdem fällt es schwer, sich über den Platzgewinn von Rang 12 auf Rang 11 zu freuen, weil die Lage noch vor drei Jahren wesentlich besser ausgesehen hatte.
Die Nase vorne beim diesjährigen Index der Eigentumsrechte haben Finnland (1. Platz), Singapur (2. Platz) und Dänemark (3. Platz). Auf den Rängen 4 bis 6 folgen die Niederlande, Luxemburg und Schweden. Die Schlusslichter bilden Venezuela, Jemen und Haiti.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Gesamtergebnis der Schweiz nicht verändert. Das Land kommt immer noch auf 7.6 Punkte. Im internationalen Ranking 2024 belegt das Land den elften Rang. Die Rechtssicherheit und das politische System der Schweiz werden mit einem Ergebnis von 8.3 Punkten insgesamt als gleich wie im Vorjahr bewertet, wobei insbesondere die Kontrolle der Korruption gewürdigt werden. Der Subindex für physische Eigentumsrechte ist auf gleichem Niveau wie im Vorjahr geblieben: bei 7.8 Punkten. Ebenfalls unverändert ist der Subindex für intellektuelle Eigentumsrechte, bei dem die Schweiz auf einen Wert von 6.7 Punkte kommt.
Der Internationale Index der Eigentumsrechte wird jährlich herausgegeben durch das Liberale Institut in Kooperation mit zahlreichen internationalen Organisationen unter der Leitung der Property Rights Alliance, Washington, DC. In diesem Jahr erscheint die 18. Ausgabe der internationalen Studie, welche den Eigentumsschutz in 125 Ländern vertieft analysiert. Der Index aggregiert Masse zum (1) rechtlichen und politischen Umfeld, (2) Schutz des physischen Eigentums, und (3) Schutz des geistigen Eigentums.
Der Bericht analysiert den Zusammenhang sicherer Eigentumsrechte und zentraler Indikatoren der Wohlfahrtsentwicklung. Dabei zeigt sich: Weltweit führen eine steigende Rechtssicherheit und besser geschützte Eigentumsrechte zu einem höheren Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, verstärken die Direktinvestitionen und erhöhen das Wirtschaftswachstum. Im Fünftel der Staaten mit der weltweit höchsten politischen und rechtlichen Stabilität und den am besten gesicherten Eigentumsrechten ist das Pro-Kopf-Einkommen mit durchschnittlich 59’128 US-Dollar rund 19 Mal höher als im letzten Fünftel des Index, wo das Durchschnittseinkommen pro Kopf nur 3’161 US-Dollar beträgt.
Der durchschnittliche globale IPRI-Wert liegt bei 5,18, was einen leichten Rückgang von 0,53 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dieser Trend deutet auf Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung des Schutzes von Eigentumsrechten hin, die den wirtschaftlichen Fortschritt behindern können.