Wiederkehrende Finanz- und Wirtschaftskrisen stellen ein ernsthaftes Problem dar. Es gibt Meinungsmacher, die dem freien Markt dafür die Schuld in die Schuhe schieben möchten. Aus ihrer Sicht sind es in Wahrheit Zentralbanken und Regierungen, die für Preis- und Geldstabilität sorgen. Diese Sichtweise vermag allerdings keinem «Reality-Check» standzuhalten.
Während und zwischen den beiden Weltkriegen wurden die Zentralbanken dazu benutzt, riesige Papiergeldmengen für ihre Regierungen zur Deckung der Kriegskosten zu drucken, was in der Folge zu heftigen Verwerfungen führte. Die Grosse Depression in den USA wurde ebenfalls von der Zentralbank verursacht und in die Länge gezogen. Diese hatte nämlich versucht, das allgemeine Preisniveau zu «stabilisieren», anstatt ein gesundes Absinken der Preise zuzulassen, was einem Anstieg der Lebensqualität gleichgekommen wäre. Auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren es stets die Regierungen und ihre Zentralbanken, welche Wirtschafts- und Finanzkrisen herbeiführten.
Der Schluss liegt deshalb nahe, dass Regierungen nicht mit der Macht und Autorität betraut werden dürfen, das Geldsystem zu kontrollieren — weder direkt noch indirekt durch von ihnen beauftragte Zentralbanken. In den letzten drei Jahrzehnten ist eine umfangreiche und detaillierte Forschung über die Möglichkeiten und Potentiale eines privaten, wettbewerbsfähigen und freien Geldsystems entstanden. Diese hat gezeigt, dass ein marktorientiertes Geld und ein freiheitliches Bankensystem wesentlich erfolgsversprechender wären als das heutige Staatsgeldsystem mit dem stark durchregulierten Bankensektor. Die Koordination knapper Ressourcen würde viel effizienter vonstattengehen und es bestünde eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Geld- und Preisinstabilitäten.
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