Eine wachsende Skepsis gegenüber politischen Akteuren ist in zahlreichen Demokratien anzutreffen. In Europa etwa kann seit einigen Jahren beobachtet werden, dass es mit dem Aufkommen neuer Parteien zu einer Mobilisierung jener Bürger kommt, die sich bislang möglicherweise nicht am politischen Diskurs beteiligten, was sich auch in der Wahlbeteiligung zeigt, die seit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 wieder ansteigt.
Dies wirft die Frage nach Lösungsvorschlägen auf. Das Verhältnis zwischen Bürger und Politiker kann in einer parlamentarischen Demokratie als Delegationsbeziehung verstanden werden. Auf Basis des Eigennutzaxioms der Public Choice Theorie lassen sich die typischen Probleme einer Auftragnehmer-Auftraggeber-Beziehung aufzeigen. So gehen diese Beziehungen regelmässig mit einer asymmetrischen Informationsverteilung einher, was opportunistisches Verhalten des Agenten begünstigt.
Die ökonomische Theorie schlägt grundlegende Mechanismen vor, wie das Konfliktpotential zwischen Prinzipal und Agent reduziert werden kann. Dieses LI-Paper untersucht anhand der Aspekte Vergütung, Sanktionierung und Haftung, wie neue Regelungen Vertrauen schaffen können, insbesondere, wenn politische Akteure diese selbst vorbringen. Erlegen Politiker sich selbst Mechanismen auf, die die Verhaltensunsicherheit reduzieren, könnte dies durch den Bürger als vertrauensbildendes Signal verstanden werden, wodurch sich die Beziehung stabilisieren könnte.
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