Friedman wurde längst überfällig 1976 der Nobelpreis verliehen. In seinem Festvortrag definierte er die „natürliche Rate der Arbeitslosigkeit“ als die niedrigste, die ohne unerwartete oder beschleunigte Inflation erreicht werden kann. Friedmans Theorie zufolge muss der Versuch, jede Arbeitslosigkeit durch Vermehrung der Geldmenge unter diese „natürliche Rate“ zu drücken, an beschleunigter Inflation scheitern. Die gegenwärtigen Versuche der amerikanischen Regierung aber auch anderer Länder, die Arbeitslosigkeit mittels massivster Eingriffe und Subventionen in mehrstelliger Milliardenhöhe zu vermindern, bestätigt diese Theorie.
Gemeinsam mit seiner Frau publizierte er 1980 den internationalen Bestseller Free to Choose, der zu einer erfolgreichen 10-teiligen Fernsehserie und zu einem Manifest über die Ideen der freien Marktwirtschaft wurde. Auf Deutsch erschien das Buch unter dem Titel Chancen die ich meine. Kaum 4 Jahre später veröffentlichte er einen weiteren Bestseller, The Tyranny of the Status Quo. In dieser wichtigen Kritik an den herrschenden Formen demokratischer Politik, weist er nach, dass aller Wahlversprechen zum Trotz, selbst die ehrlichsten Politiker nach ersten, spektakulären Anfangserfolgen bereits neun Monate nach ihrem Amtsantritt hilflos im Netz zwischen Privilegien, Bürokratie und der nächsten Wahlwerbung hängen bleiben. Auch Amerikas aktueller Präsident wird sich dieser Logik kaum entziehen können.
Nach rund 40 Büchern und über 600 wissenschaftlichen Aufsätzen zählte Friedman zu den originellsten und einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftlern unserer Zeit. Sein Ruf als Haupt der Chicago School of Economics, als Nobelpreisträger, Berater und als eloquenter Vertreter des freien Marktes ist unbestritten.
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