Knappheit war über Jahrtausende der Normalfall. Millionen von Menschen starben am Hunger oder an einseitiger Ernährung. Die Not brachte die Menschen auf die Idee, einzelne Güter, für welche die Umstände günstig waren, in Überzahl herzustellen und gegen andere Güter zu tauschen. Der Tausch erlaubte bereits in prähistorischer Zeit eine bessere Versorgung und eine höhere Lebensqualität. Geld spielt eine zentrale Rolle für den Anstieg des Lebensstandards, während Kredite und Zinsen den zeitversetzten Tausch ermöglichten.
Die Nullzinsen und die Geldflutung sind äusserst fragwürdig. Sie verleiten zu Investitionen in Projekte ohne Erfolgsaussicht. Bei marktkonformen Zinsen wäre in vielen Fällen das Risiko zu hoch, und die Projekte würden unterbleiben oder auf ein kreditverträgliches Mass redimensioniert werden. Die Aufbewahrung von Gütern und Geldern bedeutet die Verschiebung des Verbrauchs in die Zukunft. Sie ist seit Jahrtausenden eines der wichtigsten Kulturgüter und hat massgeblich dafür gesorgt, dass sich Menschen und Gesellschaften entwickelt haben. Verliert das Ersparte seinen Wert, ist es vernünftiger, alles gleich zu verbrauchen. Weil die Nullzinsen den Verbrauch und die Verschwendung in die Höhe treiben, verschärfen sich die Umweltprobleme. Die Nullzinsen und das billige Geld verschieben den Verbrauch von der Zukunft in die Gegenwart und entfesseln damit eine Eigenschaft, die uns Menschen genuin innewohnt: Die gierige Wunscherfüllung bis hin zur Sucht.
Die Abschaffung der Zinsen zerrüttet die Wirtschaft, die Gesellschaft, den Staat und die Umwelt. Sie dürfte dereinst als folgenschweres Staatsversagen in die Geschichtsbücher eingehen.
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Das Buch Neue Währungen in Sicht: Privates Geld gegen Geldblase der Notenbanken (2021, Schulthess) von Karl Reichmuth (Hrsg.), aus welchem dieser Beitrag von Peter Ruch stammt, kann unter diesem Link mit nachfolgendem Gutscheincode kostenlos bestellt werden (einzig die Versandkosten werden verrechnet: A-Post 6.90 / B-Post 6.10.). Gutscheincode: GRP100-0507. Der Gutscheincode ist gültig bis 31.12.2021. Vielen Dank an dieser Stelle an Karl Reichmuth für dieses freundliche Angebot an alle Besucher der Website des Liberalen Instituts.