Röpke-Preis für Zivilgesellschaft
Der Ökonom und Sozialphilosoph Wilhelm Röpke (1899-1966) gehört zu den bedeutendsten Vertretern des Liberalismus in der jüngsten Schweizer Geschichte. Sowohl im Rahmen seiner Lehrtätigkeit am Genfer Institut Universitaire des Hautes Etudes Internationales als auch im Rahmen seiner zahlreichen Buchpublikationen und Meinungsbeiträge in der Schweizer Presse verteidigte er engagiert und eloquent die individuelle Freiheit, die Marktwirtschaft und eine dezentrale Ordnung. Dies in einer Zeit, in der zahlreiche Zeitgenossen mit den Versprechungen totalitärer Ideologien sympathisierten oder einer «pragmatischen Anpassung» an diese das Wort redeten.
Wilhelm Röpke steht darum noch heute für Mut, konsequente Freiheitsliebe und kreative Dissidenz. Nach Röpke erfordert der Erhalt einer liberalen Ordnung und lebendigen Zivilgesellschaft, dass individuelle Bürger freiheitliche Werte und Normen in ihrem Alltag respektieren und anwenden. Mit dem Röpke-Preis für Zivilgesellschaft zeichnet das Liberale Institut daher Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur aus, die durch ihre Tätigkeiten die Präsenz freiheitlicher Ideale in der Gesellschaft stärken.
Der Röpke-Preis für Zivilgesellschaft soll jeweils eine Leistung und Haltung anerkennen, die mit den Anliegen des grossen Ökonomen, und damit jenen des Liberalen Instituts, in Verbindung stehen. Damit soll auch ein Zeichen der Dankbarkeit und Freude gesetzt werden, dass die freiheitliche Kultur in der Schweiz vielfältig und lebendig bleibt. Der Röpke-Preis wird jährlich im Rahmen der Freiheitsfeier des Liberalen Instituts vergeben.
Zu den bisherigen Preisträgern des Röpke-Preises für Zivilgesellschaft zählen:
2017 | Franz Jaeger, Prof. em. Dr. oec., Universität St. Gallen für seine wissenschaftlichen Ansätze zugunsten einer dezentralen Ordnung und wirtschaftspolitischer Vernunft Interview mit Franz Jaeger: «Die EU hat den falschen Weg eingeschlagen» |
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2016 | Andreas Oplatka, Prof. Dr. phil., Andrássy Universität Budapest und Neue Zürcher Zeitung für seine qualitativ herausragende, konsequent auf freiheitliche Werte ausgerichtete Publizistik Rede von Andreas Oplatka: «Freiheit erfahren» |
2015 | Victoria Curzon Price, Prof. em. Dr. rer. pol., Université de Genève für ihre Verteidigung des internationalen Steuer- und Regulierungswettbewerbs und eines wettbewerbsfähigen Föderalismus' Rede von Victoria Curzon Price: «The European Union's Icarus Complex» |
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2014 | Peter Bernholz, Prof. em. Dr. rer. pol. Dr. h.c., Universität Basel für sein unermüdliches Einstehen für den Wert der individuellen Freiheit und Rechtsstaatlichkeit im öffentlichen Diskurs Aufsatz von Peter Bernholz: «Der langsame und heimliche Weg zur Knechtschaft» |
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2013 | Charles Blankart, Prof. Dr. rer. pol., Humboldt-Universität zu Berlin und Universität Luzern für seine Verdienste um eine konstruktive Beteiligung der Wissenschaft am öffentlichen Diskurs und seinen Beitrag zur wirtschaftspolitischen Aufklärung Rede von Charles B. Blankart: «Die ordnungspolitische Rolle des Ökonomen» |
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2012 | Bruno Frey, Prof. Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., Universität Zürich und University of Warwick für seine Erkenntnisse zu den Folgen der Zentralisierung im europäischen Verhältnis Artikel von Bruno S. Frey: «Europas Zukunft: Weg mit dem Nationalstaat» |
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2011 | Beat Kappeler, Dr. h.c., Ökonom und Autor, Kolumnist «NZZ am Sonntag» und «Le Temps» für sein Engagement zugunsten einer Ethik der Selbstverantwortung und gegen sozialstaatliche Entmündigung Rede von Beat Kappeler: «Des Westens unablässiges Gleiten auf schiefer Ebene — und die Abhilfe der Liberalen» |
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2010 | Karl Reichmuth, Präsident des Verwaltungsrates und unbeschränkt haftender Gesellschafter, Reichmuth & Co für sein Engagement zugunsten eines gesunden Geldwesens und gegen die Auswirkungen der Inflation Rede von Karl Reichmuth: «Geld regiert die Welt, wer regiert das Geld?» |